Helena ist fertig mit der Welt. Ihre Karriere als Tänzerin hat sie an den Nagel gehängt und arbeitet stattdessen als Croupier in einer illegalen Spielhölle in der Unterwelt von Berlin. Helena lebt in der Hoffnungslosigkeit einer verkrachten Existenz. Das könnte ewig so weitergehen. Bis Maria auftaucht, ihre Schwester aus Griechenland. Mit diesem unerwarteten Besuch wird für Helena ein längst verdrängter Lebenstraum wieder aktuell. Es gäbe die Chance für eine Annäherung der beiden Schwestern. Alle Fragen sind noch einmal offen.

Angeliki Antonious Film wird von der Idee des Glaubens an die Liebe. Nicht die Liebe einer Beziehung, sondern die der Familie. Die Unterschiedlichkeit der jungen Frauen, Spannungen, Konflikte, Reibungen, das Ringen umeinander und das Ringen um sich selbst – all das offenbart, worum es vor allem geht: einander nicht den Rücken zu kehren. Der Film, in dunklen, blassen Farben gehalten, spiegelt die grauen Nächte Berlins. Er erzählt indirekt auch über die griechische Filmemacherin, die schon lange mit Berlin vertraut ist und sowohl den Innen- als auch den äußeren Blick auf die Stadt hat. Angeliki Antoniou lässt griechische und Berliner Realität sich verschränken in ihrem filmischen Paradigma, das von einem Teil der Wahrnehmungen dieser Filmemacherin „spricht“, die vieles weiß und trotzdem nicht behaupten würde, diese Stadt schon längst auswendig zu kennen. Mit zahlreichen Baustellen, der Eigenfarbe der Nacht, illegalen Clubs, zugezogenen Griechen, Stadtstrukturen, deutschen Familienstrukturen, Bars, Mietwohnungen, Flusswasser und Aquarium, verschwundenem Niemandsland. Gerade in Berlin sollen zwei griechische Schwestern sich auseinandersetzen, die eine schon lange hier, die andere bisher in Griechenland. Zu schwierig das Ganze in einer zu schwierigen Stadt?

Angeliki Antoniou

geboren 1956, ist eine griechische Regisseurin und Drehbuch-Autorin, die sowohl in Griechenland als auch in Deutschland lebt und arbeitet. Sie studierte Architektur in Griechenland und Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. 2006 unterrichtete sie Filmregie an der Film School of University in Thessaloniki. Angeliki Antoniou realisierte Spielfilme, Kurz- und Dokumentar-Filme, die auf zahlreichen internationalen Festivals Preise gewannen. Dazu gehören „Persephone“ (1987), „Gefangene Des Meeres – Prisoners Of The Sea“ (1989), Donusa (1992), „Tänze Der Nacht – Dances Of The Night“ (1996), „Verspielte Nächte – Nights, Gambled Away“ (1997), „Heimlicher Tanz – Secret Dance“ (1999), „Allein Unter Männern – Alone Among Men“ (2000), „Messerscharf – Sharp Like A Knife“ (2001), „Eduart“ (2006).

 

 

 

erscheinungsjahr:

1997

regie:

Angeliki Antoniou

land:

Deutschland

dauer:

89 mins

sprache:

Deutsch