Einige Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer ist aus einer unbedeutenden Physikerin aus Ost-Deutschland, die sich nicht für Politik interessierte, die mächtigste Frau der Welt geworden. Ihr ehemaliger Lehrer aus der Kleinstadt, in der sie aufwuchs, erinnert sich an sie als die intelligenteste Schülerin, die er je unterrichtet hatte. Diejenigen, die mit ihr zusammen arbeiteten, unterstützen die These, dass „Merkiavelli“ Macht ausübe, ohne sich moralische Grenzen zu setzen – genauso wie Machiavelli es lehrte. Ein Journalist, der sie gut kennt, untermauert die Ansicht, sie gehe vor mit den Methoden einer Mafia-Patin. 2008 wurde die deutsche Kanzlerin gebeten, sich der internationalen Finanzkrise anzunehmen. Und die südeuropäischen Länder wurden zu einem Versuchslabor. „Wenn ich jetzt ein Buch über die Schock-Strategie schriebe“, sagt Naomi Klein, „wäre es eines zu Griechenland.“ Wie hat es Angela Merkel geschafft, die deutsche Hegemonie wie einen Schirm über Europa aufzuspannen?

(Deutsche Untertitel mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung.)

 

Stelios Kouloglou

geboren 1953 in Athen, studierte in Paris und Tokio. Er arbeitete als Korrespondent für das griechische Radio und Fernsehen (in Paris von 1983 bis 1984, in Moskau während der Zeit der Perestroika von 1989 bis 1993 und während der Jugoslawienkriege von 1992 bis 1995). Regelmäßig produzierte er Beiträge für ARTE’s Nachrichtensendung „7 heures and demi“. Außerdem war Stelios Kouloglou Chefredakteur und Produzent der wöchentlichen Sendung „Reportagen ohne Grenzen“ (1996 bis 2012), die viermal zum informativsten Programm des griechischen Fernsehens gewählt wurde. Stelios Kouloglou erhielt die Auszeichnung „Beste griechische Dokumentation“ für seine Filme über den griechischen Bürgerkrieg (2000) und den Eurocomenius Preis für seinen Film „The Death Match“ (2002).

Als Produzent und Regisseur war Kouloglou verantwortlich für zahlreiche Reportagen für ARTE und ERT – u.a. „Whistleblowers“ (2004), „Welcome to Europe“ (2011), „Oligarchy“ (2012) und für den international prämierten Film „Apology of an Economic Hit Man“ (Geständnisse eines ökonomischen Auftragskillers, 2008).