Nadja aus Georgien arbeitet seit zwölf Jahren als Haushälterin bei einer Familie in Griechenland. Aber sie ist viel mehr als “nur” Haushälterin: Nadja ist Freundin, zweite Mutter, guter Geist des Hauses, inzwischen auch ein Familienmitglied. Eines Tages wird bei ihr eine schwere Erkrankung diagnostiziert. Die erste Katastrophe. Die zweite: Das Ehepaar kündigt ihr, da der Hausherr wegen der Wirtschaftskrise in finanzielle Bedrängnis gerät. Nadja, die Protagonistin, ist immer “die Ausländerin” geblieben, obwohl sie zwölf Jahre in einem Haushalt zuhause war, der sich schließlich doch nicht als Zuhause erweist, obwohl auch Nadja aus diesem Haushalt ein Zuhause machte. Athanasios Karanikolas nimmt sich in seinem Film der “Krise in der Krise” an, der Krise der Wertorientierungen. Für den Filmemacher ist Migration das Hauptthema des 21. Jahrhunderts. “Zuhause” hat zugleich aber auch eine persönliche Bedeutung für ihn, denn diesen Film drehte er in Griechenland – verortete sein eigenes “Zuhause” zwischen Griechenland und Deutschland, im Filmemachen.
Athanasios Karanikolas
2014
Athanasios Karanikolas
Griechenland
95 mins
OmUdt