Irgendwann in naher Zukunft. Es ist unerträglich heiß. Wassermangel. Ashraf (Ziyad Bakri, ein weiterer Spross der palästinensischen Schauspielerfamilie) empfindet ein gewisses Unbehagen, als er einen neuen Auftrag übernimmt: In einem griechischen Küstenort soll er die Sommerresidenz einer reichen französischen Familie bewachen.
Alle begegnen dem Araber mit Skepsis. Die flirrende Hitze verstärkt die Atmosphäre, die von Misstrauen und latenter Gewalt geprägt ist. Unter gleißendem Sonnenlicht entwickelt sich ein klassischer Mystery-Thriller, der gekonnt mit den Elementen Feuer und Wasser spielt. Das Debüt der im Libanon geborenen Regisseurin wirft auf mehreren Ebenen Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat auf und verweist auf die Herausforderungen einer globalen Gesellschaft – u.a. auf die der Verteilungskämpfe um Ressourcen und auf das große Thema von Migration und Flucht. So ist der in Thessaloniki mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnete Film als Genrewerk ein weiteres tolles Beispiel cineastischer Vielfalt international arbeitender arabischer Filmemacherinnen.
Joyce A. Nashawati
wuchs zwischen Beirut, Accra, Kuwait und Athen auf. Sie studierte Film in England und Paris. Ihre Kurzfilme THE UMBRELLA (2008), THE BITE (2010) und ON LEAVE (2013) wurden auf zahlreichen Festival weltweit gezeigt. HITZEWELLE ist ihr erster Spielfilm.